Das sind die schönsten Burgen und Schlösser in Österreich

Die 10 schönsten Burgen und Schlösser Österreichs – ein Besuch lohnt sich

Wenn man an Österreich denkt, kommen vielen sofort Wien, die majestätischen Alpen oder kristallklare Seen in den Sinn. Doch nur wenige Länder Europas können sich mit einem so reichen Bestand an erhaltenen Burgen und Schlössern rühmen wie gerade Österreich. Über das ganze Land verstreut finden sich beeindruckende Bauwerke – von monumentalen mittelalterlichen Festungen auf felsigen Klippen bis hin zu romantischen Schlössern, umgeben von gepflegten Gartenanlagen.

Jedes dieser historischen Schmuckstücke erzählt seine ganz eigene Geschichte. Manche beeindrucken durch ihre Pracht, andere verzaubern mit dem stillen Charme vergangener Zeiten. Ganz gleich, ob dich gotische Wehrmauern, Renaissance-Säle oder barocke Parkanlagen faszinieren – Österreich ist das perfekte Reiseziel für alle, die Geschichte, Architektur und abenteuerliche Ausflüge lieben.

Hier findest du unsere Auswahl der schönsten und interessantesten Burgen und Schlösser Österreichs. In dieser Liste erwarten dich nicht nur weltberühmte Sehenswürdigkeiten, sondern auch weniger bekannte Schätze mit einzigartiger Atmosphäre.

1. Burg Kreuzenstein: Romantische Rückkehr ins Mittelalter unweit von Wien

Offizielle Website der Burg: www.kreuzenstein.com
Öffnungszeiten: April bis Oktober, täglich außer montags
Eintrittspreise: 15 € (Erwachsene), 12 € (Gruppen ab 20 Personen), 8 € (Kinder von 3 bis 16 Jahren), Kinder unter 3 Jahren kostenlos

Achtung: ⚠️ Zahlung nur in bar möglich. Führungen sind verpflichtend und starten zu jeder vollen Stunde. Die Führungssprache ist Deutsch, ein schriftlicher Guide auf Englisch ist erhältlich.

Hoch über dem kleinen Ort Leobendorf, nur wenige Kilometer nördlich von Wien, thront eine romantische Burg wie aus einem Ritterroman. Die Burg Kreuzenstein mit ihren Türmen, Toren und der originalgetreu eingerichteten mittelalterlichen Küche wirkt wie eine Filmkulisse – und das nicht ohne Grund: Sie ist ein beliebter Drehort und diente bereits zahlreichen bekannten Filmproduktionen als Schauplatz.

Die ursprüngliche Burg stand bereits im 12. Jahrhundert an diesem Ort. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte sie mehrfach den Besitzer – von den Formbachern bis zu den Habsburgern. Im 17. Jahrhundert wurde sie von schwedischen Truppen beschädigt, im 18. Jahrhundert verfiel sie zur Ruine. Erst Graf Johann Nepomuk Wilczek hauchte der Burg neues Leben ein: Ab 1874 ließ er sie schrittweise in ihrer heutigen Form wiederaufbauen. Dabei verwendete er originale mittelalterliche Bauelemente aus ganz Europa.

Die Besucher sind begeistert von den reich ausgestatteten Innenräumen – besonders von der einzigartigen Burgküche, die mit originalen Gefäßen, Mühlen und Drehspießen eingerichtet ist. Zur besonderen Atmosphäre tragen auch die Greifvogelschauen in der angrenzenden Adlerwarte bei, ebenso wie das neue Burgrestaurant, das Speisen im mittelalterlichen Stil anbietet.

Obwohl die Burg eine romantische Rekonstruktion ist, hat sie sich ihre historische Authentizität bewahrt und zählt heute zu den beliebtesten Ausflugszielen im Umland von Wien. In der Sommersaison finden hier Konzerte und thematische Veranstaltungen statt, die das besondere Flair der Burg noch zusätzlich unterstreichen.

Bemerkenswert: Zur Wiedereröffnung der Burg im Jahr 1906 besuchte auch der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Burg – er betrachtete Kreuzenstein als ein vorbildliches Beispiel für die Verbindung von Geschichte und Geschmack.

Die imposante Burg Hohenwerfen

2. Burg Hohenwerfen: Ein Abenteuer unter dem Adlerhimmel

Offizielle Webseite der Burg: www.salzburg-burgen.at
Öffnungszeiten:

  • April, Oktober, November: Di – So: 09:30 – 16:00 Uhr,
  • Mai – September: täglich: 09:00 – 17:00 Uhr,
  • 14. Juli – 15. August: täglich: 09:00 – 18:00 Uhr

Eintrittspreise: 15,50 € (Erwachsene), 13,50 € (Studenten, Senioren), 9 € (Kinder 6–14 Jahre), Kinder unter 6 Jahren kostenlos

Auf einem Felsvorsprung über dem Salzachtal thront die Burg Hohenwerfen seit fast tausend Jahren – eine majestätische Festung, die ursprünglich als strategischer Verteidigungspunkt des Erzbistums Salzburg diente. Die Burg wurde zwischen 1075 und 1078 auf Befehl des Erzbischofs Gebhard erbaut, der damit seine Macht im Kampf gegen den Kaiser festigen wollte. Gemeinsam mit der Festung Hohensalzburg zählte sie zu den wichtigsten Pfeilern der regionalen Verteidigung.

Im Laufe der Jahrhunderte änderte die Burg mehrfach ihre Funktion: Sie diente unter anderem als Militärbasis, Adelsgefängnis und Kaserne. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel und Museum, das Besucherinnen und Besuchern das mittelalterliche Leben mit interaktiven Ausstellungen und einem spannenden Rahmenprogramm näherbringt.

Zu den interessantesten Ausstellungen zählt Mythos Jackl – von Hexen und Zauberern, die die Hexenprozesse in der Region beleuchtet und die Legende vom Werfener Zauberer Jackl erzählt. Die Präsentation erstreckt sich über vier Stockwerke der historischen Waffenkammer und verbindet historische Artefakte, multimediale Elemente sowie Erzählungen, die sowohl Erwachsene als auch Kinder faszinieren.

Nicht weniger beliebt sind die Falknerei-Vorführungen: Adler, Falken und Geier zeigen hier mehrmals täglich ihre Flugkünste. Die traditionelle Kunst der Falknerei hat in Österreich eine lange Geschichte und wurde in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die Vorführungen finden täglich vom 1. April bis zum 2. November statt – im Sommer sogar dreimal täglich.

Die Burg Hohenwerfen bietet ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein. Kinder können an einer Burg-Rallye teilnehmen, deren erfolgreiche Absolvierung mit einem kleinen Geschenk belohnt wird. Erwachsene schätzen die Möglichkeit einer privaten Führung durch sonst nicht zugängliche Bereiche der Burg, die mit einer Erfrischung in historischer Atmosphäre endet. Auch Filmfans kommen auf ihre Kosten: Hier wurden unter anderem Filme wie „Kampf um Rom“ (1968) sowie mehrere Folgen von „Tom Turbo“ gedreht.

Im Laufe des Jahres finden auf der Burg zahlreiche thematische Veranstaltungen statt. Hier erlebt man mittelalterliche Festivals, Sommerkino, Kindertage oder Adventsmärkte. Hohenwerfen ist somit nicht nur ein Museum, sondern ein Ort, der Geschichte mit Abenteuer und Erlebnissen für alle Altersgruppen verbindet.

Bemerkenswert: Die Burg Hohenwerfen diente als Kulisse im Hollywood-Film „Where Eagles Dare“ (1968) mit Clint Eastwood. Gerade durch diesen Film wurde die Festung weltweit bekannt.
Wiener Juwel – Schloss Schönbrunn

3. Schloss Schönbrunn: Die Sommerresidenz der Kaiserin Sisi und die Perle des Barocks

Offizielle Website des Schlosses: www.schoenbrunn.at
Öffnungszeiten:

  • MO – SO: 08:30 – 17:30 (April – Juni, September – Oktober)
  • MO – SO: 08:30 – 18:30 (Juli – August)
    (Der letzte Einlass in das Schloss ist üblicherweise eine Stunde vor der Schließzeit.)

Eintrittspreise: 40 € (Classic Pass Erwachsene), 38 € (Senioren, Studenten), 31 € (Kinder ab 6 Jahren), Kinder unter 6 Jahren kostenlos. Basisticket für das Schloss (Palace Ticket): 34 € Erwachsene, 32 € Senioren, 24 € Kinder ab 6 Jahren.

Im Westen Wiens erstreckt sich das Schloss Schönbrunn – ein barockes Wahrzeichen Österreichs und die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger. Der Name des Schlosses leitet sich von der Bezeichnung „Schöner Brunnen“ ab - einem schönen Brunnen, der sich einst an diesem Ort befand. Die erste urkundliche Erwähnung des Lustschlosses stammt aus dem Jahr 1642, doch seine heutige Gestalt erhielt es ab dem späten 17. Jahrhundert. Kaiser Leopold I. beauftragte den Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach mit dem Umbau. Später wurde das Schloss unter Maria Theresia erweitert, die es zu einer repräsentativen Residenz der österreichischen Monarchie ausbauen ließ.

Schönbrunn verfügt über 1.441 Räume, von denen 45 für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Zu den meistbesuchten zählen die Räume Maria Theresias, der Blaue Chinesische Salon (in dem Kaiser Karl I. seine Abdankung unterzeichnete), das Chinesische Ovalkabinett, der Spiegelsaal mit Mozarts Auftritt sowie das berühmte Millionenzimmer mit Miniaturen aus Indien und Persien. Die Innenräume strahlen Rokoko-Flair aus – weiße Wände mit Ornamenten aus Blattgold werden durch Kronleuchter tschechischer Herkunft ergänzt. Im Schloss wurde auch Kaiser Franz Joseph I. geboren, der hier den Großteil seines Lebens mit seiner Frau, der ikonischen und unvergesslichen Kaiserin Sisi, verbrachte.

Das Areal wird von weitläufigen Gärten umgeben, die Ausblicke auf Springbrunnen, Rosengärten, ein Labyrinth, den Botanischen Garten, das Palmenhaus und die Gloriette – einen Siegesbogen zu Ehren der Habsburger nach der Schlacht bei Kollin – bieten. Zum Areal gehört auch der älteste Zoo der Welt, der 1752 von Franz I. gegründet wurde. Während des Besuchs kann man außerdem das Wagenburg-Museum sowie ein Kindermuseum mit interaktivem Programm entdecken.

Schönbrunn ist heute die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Österreichs und seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Das ganze Jahr über finden hier Konzerte, Ausstellungen und Adventsmärkte statt, die zur besonderen Atmosphäre dieses Ortes beitragen.

Bemerkenswert: Der Spiegelsaal im Schloss Schönbrunn ist der Ort, an dem Wolfgang Amadeus Mozart im Alter von sechs Jahren vor Kaiserin Maria Theresia konzertierte.
Die uneinnehmbare Festung Hohensalzburg thront über der Stadt Salzburg.

4. Festung Hohensalzburg: Die uneinnehmbare Festung und Wächter Salzburgs seit über 900 Jahren

Offizielle Webseite der Festung:  www.festung-hohensalzburg.at
Öffnungszeiten:

  • JAN – APR, OKT – DEZ: 09:30 – 17:00 
  • MAI – SEP: 08:30 – 20:00 (Museen und Gemächer geöffnet von 09:00 – 19:00)
  • 24.12.: geöffnet bis 14:00 Uhr

Eintrittspreise: 18 € (Erwachsene), 6,80 € (Kinder ab 6 Jahren), Basis-Eintritt 14,50 € (Erwachsene), 5,90 € (Kinder)

Auf dem Festungsberg, hoch über der historischen Altstadt von Salzburg, erhebt sich die Festung Hohensalzburg, die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas. Die Geschichte der Festung begann im Jahr 1077, als sie der Salzburger Erzbischof Gebhard während der Investiturstreitigkeiten errichten ließ. Seitdem ist die Festung ein Symbol der Macht des geistlichen Fürstentums und ein unverwechselbares Wahrzeichen der Stadt.

Die Festung erlebte ihre größte Blütezeit unter der Herrschaft des Erzbischofs Leonhard von Keutschach (Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts). In dieser Zeit wurde sie um mächtige Mauern, Wehrtürme, Kornspeicher sowie prachtvoll verzierte Fürstengemächer erweitert. Aus dieser Epoche stammt auch das berühmte Goldene Zimmer mit einer Nachbildung des Sternenhimmels und den original erhaltenen Kachelöfen aus dem Jahr 1501.

Die Festung wurde niemals eingenommen. Während der Bauernaufstände bot sie den Erzbischöfen Zuflucht; später diente sie als Gefängnis, Kaserne und im 20. Jahrhundert auch als Schauplatz kultureller Veranstaltungen. Heute bietet sie Besucherinnen und Besuchern Führungen mit Audioguide oder Reiseleitung, Ausstellungen, Konzerte sowie beeindruckende Panoramablicke auf die Stadt Salzburg und die umliegenden Alpen.

Zum Areal gehören mehrere Museen, darunter das Burgmuseum, das Marionettenmuseum, die Waffenkammer, das Museum des Rainer-Regiments sowie ein magisches Theater mit mechanischen Figuren. Die Festung ist mit einer modernen Standseilbahn erreichbar, die seit 1892 in Betrieb ist, oder zu Fuß über einen steilen Pfad vom historischen Stadtzentrum.

Der Besuch der Festung Hohensalzburg ist ideal für alle, die Geschichte, Architektur und beeindruckende Ausblicke schätzen. Im Sommer finden regelmäßig kostenlose Führungen durch die Außenanlagen statt, und während der Adventszeit verwandelt sich die Festung in einen zauberhaften Ort mit festlicher Weihnachtsstimmung und traditionellen Märkten. Musik- und Theaterveranstaltungen sind hier das ganze Jahr über üblich, einschließlich Konzerten im Rahmen der Salzburger Festspiele.

Bemerkenswert: Jeden Tag um 7:00, 11:00 und 18:00 Uhr ertönt in der Festung der „Salzburger Stier“ – ein historisches mechanisches Instrument aus dem Jahr 1502, das zu den ältesten erhaltenen Klanginstallationen dieser Art in Europa gehört. Sein Klang hallte einst durch die ganze Stadt und kündigte die Gebetszeiten sowie den Beginn von Konzerten in der Festung an.
Burg Hochosterwitz:

5. Burg Hochosterwitz: Das uneinnehmbare Wahrzeichen Kärntens, das den Jahrhunderten standhält

Offizielle Website der Burg: https://www.burg-hochosterwitz.com

Öffnungszeiten:

  • April – Oktober: täglich 10:00 – 17:00 Uhr (letzter Einlass 16:00 Uhr)

Eintrittspreise: 18 € (Erwachsene), 13 € (Studenten, Senioren), 11 € (Kinder ab 6 Jahren), 47 € (Familienticket)

Hochosterwitz zählt zu den bekanntesten Burgen Österreichs. Sie thront auf einem 150 Meter hohen Kalkfelsen in Kärnten und dominiert seit Jahrhunderten die umliegende Landschaft. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 860 zurück, als der Ort namens Astarwizza erstmals in einer Schenkungsurkunde von König Ludwig dem Deutschen erwähnt wurde.

Ursprünglich im Besitz des Salzburger Erzbistums, gelangte die Burg später an das Adelsgeschlecht der Osterwitz. Nach dessen Niedergang und mehreren Türkenangriffen übernahm im 16. Jahrhundert Georg Khevenhüller die Anlage und gestaltete sie zu einer repräsentativen Renaissancefestung mit einem ausgeklügelten Verteidigungssystem um.

Das auffälligste Merkmal der Burg ist der Weg, der durch 14 monumentale Tore führt – jedes davon erfüllte eine eigene Verteidigungsfunktion, von Fallgittern bis hin zu tückischen Sackgassen. Zu den bekanntesten zählen das Löwentor, das Engelstor und die Narrenstiege. Dank dieser durchdachten Verteidigungsstruktur wurde die Burg niemals eingenommen.

Vom Burghügel aus eröffnet sich ein weiter Blick über die Hügel und Täler Kärntens. Im Inneren der Burg entdecken Besucher eine Waffenkammer, Renaissancekunstwerke sowie historische Werkstätten, die an die Selbstversorgung im mittelalterlichen Burgleben erinnern.

Seit 1571 befindet sich Hochosterwitz ununterbrochen im Besitz der Familie Khevenhüller, die die Burg bis heute verwaltet. Neben Führungen finden hier auch Veranstaltungen statt, darunter die beliebten Ritterfeste mit mittelalterlichen Darbietungen.

Bemerkenswert: Bis zum Jahr 1961 verfügte die Burg über keine eigene Wasserquelle. Diese wurde erst zufällig vom Burghauptmann Raimund Ruhdorfer entdeckt, als er die Burgmauern kontrollierte.

Die markante Burg Riegersburg

6. Burg Riegersburg: Eine Festung auf dem Gipfel eines erloschenen Vulkans

Offizielle Website der Burg: www.dieriegersburg.at
Öffnungszeiten: April – Oktober: 09:00 – 18:00 Uhr (letzter Einlass um 17:00 Uhr) Eintrittspreise: 23,40 € (Erwachsene), 21,60 € (Studenten, Senioren), 13,50 € (Kinder 6–15 Jahre), Kinder unter 6 Jahren frei

Auf einem schwarzen Basaltfelsen, dem Überbleibsel vulkanischer Aktivität vor über zwei Millionen Jahren, erhebt sich eine der imposantesten Festungen Österreichs – die Riegersburg. Der markante Gipfel auf 482 m Seehöhe dominiert die umliegende steirische Landschaft und diente bereits zur Zeit der karantanischen Besiedlung als Zufluchtsort. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1138, damals bekannt unter dem Namen „Ruotkerspurch“.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach den Besitzer – von den Walsee bis zu den Stubenbergern. Ihre wahre Blütezeit erlebte sie jedoch im 17. Jahrhundert unter der Leitung von Elisabeth Katharina Wechsler, besser bekannt als die „Gallerin“. Diese energische und zugleich umstrittene Adelige ließ die Burg umfassend befestigen, als die Oststeiermark von türkischen Einfällen bedroht war. Das Ergebnis waren gewaltige Wehranlagen mit fast 4 Kilometern Mauerlänge, 6 Toren, 11 Bastionen und mehreren Gräbendamit wurde die Riegersburg zu einer der stärksten Verteidigungsanlagen des Landes.

Nach dem Tod der Gallerin ging die Burg in den Besitz der Grafen von Purgstall über. Im Jahr 1822 wurde sie von Fürst Johann aus dem Hause Liechtenstein erworben, dessen Familie bis heute Eigentümerin ist. Heute wird die Burg von Prinz Emanuel von Liechtenstein und seiner Familie betreut.

Heute zählt die Riegersburg zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Steiermark. Besucher können die prächtigen Innenräume erkunden, darunter den Weißen Saal, den Rittersaal, das Zimmer der Gallerin sowie die barocke Kapelle. Auf dem Gelände befinden sich außerdem mehrere Museen – unter anderem zu den Themen Hexerei, Waffen und zur Geschichte der Burg selbst. Zur Burg führt ein historischer Pfad durch mehrere Tore, doch der Aufstieg ist auch mit dem Aufzug oder über eine Klettersteig-Route (Via Ferrata) möglich. Kinder freut ein Suchspiel mit dem Gespenst Rüdiger, das sie auf abenteuerliche Weise durch die Burg begleitet.

Bemerkenswert: Eine der berühmtesten Persönlichkeiten, die mit der Riegersburg verbunden sind, ist Katharina Paldauf, bekannt als die „Blumenhexe“. Im 17. Jahrhundert wurde sie Opfer der Hexenprozesse in Feldbach. Ihre Geschichte ist heute Teil der Ausstellung im modernen Hexenmuseum direkt auf der Burg.

Festung, die hoch über dem Fluss Inn thront

7. Festung Kufstein: Imposante Festung über der Stadt an der Grenze zwischen Tirol und Bayern

Offizielle Webseite der Festung: www.festung.kufstein.at

Öffnungszeiten:

  • April – Oktober: täglich 09:00 – 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:00 Uhr)
  • November – März: täglich 10:00 – 17:00 Uhr (letzter Einlass 16:00 Uhr)

Eintrittspreise: 14,50 € (Erwachsene), 13,00 € (Senioren, Studenten), 8,50 € (Kinder 6–18 Jahre ), Kinder bis 6 Jahre frei

Schon im Mittelalter diente die Festung zur Bewachung der Grenze zwischen Tirol und Bayern. Erstmals wird sie im Jahr 1205 als Besitz des Regensburger Bischofs urkundlich erwähnt. Im Verlauf der Jahrhunderte wurde sie mehrfach belagert und auch eingenommen, unter anderem von Kaiser Maximilian I., der 1522 den monumentalen, runden Kaiserturm errichten ließ. Dieser wurde später als Gefängnis für politische Häftlinge der Habsburgermonarchie bekannt, darunter berühmte ungarische Patrioten wie Lajos Schedel und Sándor Rózsa.

Die Festung Kufstein ist heute eine der markantesten Sehenswürdigkeiten Tirols. Von der Panorama-Seilbahn aus eröffnet sich den Besuchern ein beeindruckender Ausblick auf den weitläufigen Komplex aus Wehrmauern, Museen, Gängen und Ausstellungen. Ein unvergessliches Erlebnis ist auch der Aufstieg in die oberen Etagen des Turms, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die gesamte Stadt und den Fluss Inn genießt.

Das Symbol der Festung ist die Heldenorgel – die größten freistehenden Orgelpfeifen der Welt. Seit 1931 erklingen sie täglich zu Ehren der Kriegsopfer. Mit ihren 4.307 Pfeifen erfüllt die Orgel die gesamte Stadt mit Musik, die bis in die umliegenden Täler klingt.

Bemerkenswert: In der Festung finden nächtliche Taschenlampenführungen statt, bei denen die bis zu 800 Jahre alten Winkel der Anlage in einem ganz anderen Licht erlebbar werden.

Burg Forchtenstein – Juwel der Esterházy

8. Burg Forchtenstein: Das Juwel der Esterházy mit einer faszinierenden Sammlung von Waffen, Kunst und Kuriositäten

Offizielle Website der Burg: www.esterhazy.at/forchtenstein

Öffnungszeiten:

  • Montag – Sonntag: 10:00 – 18:00 Uhr (April – Oktober)
  • 10:00 – 16:00 Uhr (November – März, nur an Wochenenden)

Eintrittspreise: 17 € (Erwachsene), 14 € (Senioren, Studenten), 9 € (Kinder 6–16 Jahre), Kinder unter 6 Jahren frei

Die Burg Forchtenstein thront auf einem Felssporn des Rosaliengebirges und spielte bereits seit dem 15. Jahrhundert eine bedeutende Rolle als Grenzfestung zwischen dem Königreich Ungarn und den habsburgischen Gebieten. Nach dem Aussterben des ursprünglichen Adelsgeschlechts der Herren von Forchtenstein gelangte die Burg in den Besitz der Habsburger, bevor sie im Jahr 1622 von Nikolaus Esterházy erworben wurde. Dieser ließ die Anlage nicht nur befestigen, sondern auch zu einer repräsentativen fürstlichen Residenz ausbauen. 

Unter der Leitung der Architekten Simone Retacco und Domenico Carlone wurde die einstige Festung in einen mächtigen Komplex mit barocken Elementen umgestaltet, der später von Fürst Paul I. Esterházy weiter ausgebaut wurde. Die Burg erfüllte jedoch nicht nur eine militärische Funktion – sie diente auch als Schatzkammer: So entstanden eine Juwelensammlung, ein Waffenarsenal sowie eine der wenigen erhaltenen Kunst- und Kuriositätenkammern Europas. Nach dem Zerfall der Monarchie und während der Ungarischen Republik im Jahr 1919 wurden Hunderte Kunst- und Kulturgüter aus der Burg abtransportiert. Viele davon befinden sich heute im Ungarischen Nationalmuseum in Budapest.

Heute erwartet die Besucher eine umfangreiche Waffensammlung, außergewöhnliche exotische Objekte, mechanische Apparate und Automaten sowie mehr als 25 Archivräume. Einzigartig sind auch die Secco-Wandmalereien im inneren Burghof – die größten ihrer Art nördlich der Alpen.

Bemerkenswert: An klaren Tagen genießt man von der Terrasse der Turmstube einen herrlichen Ausblick bis zum Neusiedler See.

Burg Clam mit dem ikonischen Turm

9. Burg Clam: Felsenfestung mit der Geschichte eines Adelsgeschlechts

Offizielle Website der Burg: www.burgclam.com

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag um 13:00, 14:00 und 15:00 Uhr (Juni bis September, nur mit Führung; im Juni nur an Wochenenden geöffnet)

Eintrittspreise: Erwachsene 13 €, Kinder (6–15 Jahre) 8 €, Familienticket 30 €

Die Burg Clam thront seit dem Jahr 1149 auf einem Granitmassiv über der niederösterreichischen Gemeinde Klam – und wurde seitdem nie von Feinden eingenommen. Sie überstand den Dreißigjährigen Krieg, Bauernaufstände und die Unruhen der Neuzeit. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Anlage mehrfach umgebaut: Auf den gotischen Teil folgte unter anderem eine „neue“ Kapelle, aus der Renaissancezeit stammt der Arkadenhof von 1581. Das Burgtor, der fünfstöckige Palas und der markante Turm sind bereits von Weitem sichtbar.

Seit dem 15. Jahrhundert befindet sich die Burg im Besitz der Familie Clam, die sie bis heute verwaltet. Im 17. Jahrhundert leitete Baron Johann Gottfried von Clam gemeinsam mit seiner Ehefrau Sibylla aus dem Haus Kagenek eine Phase umfassender Entwicklungen ein. Der Burgherr ließ einen Brunnen, eine Kirche und ein Spital errichten und übertrug den örtlichen Bewohnern Landbesitz. Im 18. Jahrhundert kamen Wirtschaftsgebäude hinzu, und die Burg wurde zu einem komfortablen Familiensitz ausgebaut.

Heute ist die Burg im Rahmen geführter Rundgänge zugänglich. Besucher können die historische Burgapotheke, eine Porzellan- und Waffenausstellung, die Kapelle sowie das Familienmuseum besichtigen. Ein besonderes Highlight ist der Hauptturm, von dem aus man einen weiten Blick über die Landschaft Niederösterreichs genießen kann – bei klarer Sicht sogar bis zu den fernen Gipfeln im Südosten. Clam ist zudem als Konzertlocation bekannt; hier traten unter anderem Sting, Elton John und Parov Stelar auf.

Bemerkenswert: Unter der Burg soll sich angeblich ein geheimer Fluchtgang befinden, der von der östlichen Bastion bis zur Schlucht unterhalb der Burg führt. Er sollte im Falle einer Einnahme als Fluchtweg dienen, wurde jedoch nie genutzt. Die genaue Lage bleibt bis heute ein Geheimnis – der Eingang ist von zwei massiven Granitplatten bedeckt.

Das Schloss Ambras gilt als eines der ersten Museen der Welt.

10. Schloss Ambras: Renaissance-Schatz über Innsbruck

Offizielle Webseite des Schlosses: www.schlossambras-innsbruck.at

Öffnungszeiten: täglich 10:00 – 17:00 Uhr (letzter Einlass um 16:30 Uhr), geschlossen an Feiertagen: 1. Januar, 1. Mai, 25. Dezember

Eintrittspreise: Erwachsene 16 €, Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre frei, ermäßigt 12 € (Senioren, Studierende), Familienticket 34 €

Das Schloss Ambras liegt am südöstlichen Rand von Innsbruck und gehört zu den bedeutendsten Renaissancebauten Österreichs. Eng verbunden ist es mit Erzherzog Ferdinand II., der es im 16. Jahrhundert zu einem repräsentativen Wohnsitz und Museum umgestalten ließ. Das Schloss entstand an der Stelle einer ursprünglich mittelalterlichen Burg, deren Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht.

Ferdinand II., bekannt als Kunst- und Wissenschaftsliebhaber, schuf hier eines der ersten Museen der Welt – die Kunst- und Wunderkammer. Dort sammelte er Waffen, Rüstungen, Naturgegenstände, exotische Objekte sowie Werke berühmter Maler. Die Sammlungen blieben auch nach seinem Tod im Schloss und stehen heute unter der Verwaltung des Kunsthistorischen Museums in Wien.

Neben den Kuriositäten können Besucher die Waffenkammer, den Spanischen Saal, die Porträtgalerie der Habsburger, die Strasser-Glassammlung sowie das gut erhaltene private Badezimmer von Philippine Welser – der Ehefrau Ferdinands II., mit der er eine geheime Ehe führte – besichtigen.

Der Schlosspark bietet einen Teich, einen Wasserfall, Überreste der Renaissancegärten sowie die romantische Ritterhöhle. Im Jahr 2017 wurde das gesamte Areal umfassend renoviert. Heute ist der Großteil des Schlosses barrierefrei zugänglich, einschließlich eines Aufzugs, der die Bewegung zwischen den Stockwerken erleichtert.

Bemerkenswert: Das Schloss Ambras gilt als das erste Museum der Welt, das eigens als Ausstellungsraum für Kunstsammlungen errichtet wurde – und nicht als Umnutzung eines anderen Gebäudes. Diese historische Besonderheit macht es zu einem einzigartigen Bauwerk im gesamteuropäischen Maßstab.

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