
Die schönsten Klettersteige in Österreich – lass dich von unserer Auswahl inspirieren!
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Österreich ist ohne Zweifel ein Paradies für Klettersteig-Fans. Die österreichischen Gebirgszüge bieten Hunderte gesicherte Routen in verschiedensten Schwierigkeitsgraden. Hier findest du sowohl einfache Familientouren als auch extreme Klettersteige, die nur von den Erfahrensten gemeistert werden. Was eine Via Ferrata ist, müssen wir dir vermutlich nicht erklären. Für alle Fälle: es handelt sich um eine Mischung aus Wandern und Klettern, bei der man sich auf einer mit Stahlseilen, Leitern und Trittstiften gesicherten Route fortbewegt.
In diesem Artikel stellen wir dir unsere Auswahl der 10 schönsten Klettersteige in Österreich vor. Die Liste ist natürlich rein subjektiv – denn in Österreich gibt es buchstäblich unzählige Klettersteige. Wir sind uns aber sicher, dass du hier Inspiration für deinen nächsten Aufstieg findest. Ob du nun eine leichtere Route mit dem Schwierigkeitsgrad B suchst oder eine echte Herausforderung der Kategorie E – die Klettersteige in Österreich sind auf jeden Fall unvergesslich!
Warum Klettersteige in Österreich?
Bevor wir uns den einzelnen Klettersteigen widmen, schauen wir uns an, was Österreich zu einem so beliebten Ziel für Klettersteig-Fans macht.
1. Vielfalt an Gelände und Landschaft
Klettersteige findest du in Österreich praktisch in jeder Ecke des Landes. Du kannst zwischen steilen alpinen Graten, luftigen Querungen über Seen oder Aufstiegen entlang von Wasserfällen wählen. In den Regionen Tirol, Salzkammergut, Steiermark und Niederösterreich erwartet dich jeweils ein ganz eigener Landschaftscharakter, der jede Gegend auf seine Weise besonders macht.
2. Ausgezeichnete Markierung und Sicherheit
Die österreichischen Wanderwege und Klettersteige sind für ihre ausgezeichnete Pflege bekannt. Die Routen sind zuverlässig markiert, die Klettersteige werden regelmäßig kontrolliert und instand gehalten. Die Verantwortlichen ergänzen sie oft mit Auffangabschnitten, Infotafeln oder Notausstiegen. In vielen Gebieten stehen Seilbahnen, Berghütten, Parkplätze und gute öffentliche Verkehrsanbindungen zur Verfügung, was die Planung und Durchführung eines Ausflugs erheblich erleichtert.
3. Klettersteige für alle – von Einsteigern bis zu Erfahrenen
Einer der größten Vorteile Österreichs ist, dass du hier Klettersteige aller Schwierigkeitsgrade findest. Wenn du gerade erst mit dem Klettersteiggehen beginnst, kannst du einfache Routen der Schwierigkeitsgrade A oder B ausprobieren – ideal auch für Kinder und Familien. Fortgeschrittene kommen bei den Routen C bis D voll auf ihre Kosten. Und wenn du eine echte Herausforderung suchst, testen Klettersteige der Schwierigkeitsgrade E oder sogar F deine körperliche und mentale Ausdauer.
Dank dieser Vielfalt kannst du deine Tour genau nach deinen Fähigkeiten planen und dich Schritt für Schritt zu anspruchsvolleren Herausforderungen hocharbeiten.
Wusstest du, dass…
…der längste Klettersteig in Österreich heißt Priel Klettersteig? Er befindet sich im Toten Gebirge in Oberösterreich und führt auf den Gipfel des Großen Priel (2.515 m). Die Gesamtlänge des Klettersteigs beträgt über 2.100 Meter, mit einem Höhenunterschied von mehr als 1.200 Metern. Technisch handelt es sich um einen Klettersteig der Schwierigkeitsstufe C/D, doch aufgrund seiner Länge und der Ganztagestour ist er nur für gut vorbereitete und ausdauernde Bergsteiger geeignet.
Bereit für eine ordentliche Portion Inspiration?
Wir haben für dich 10 Klettersteige ausgewählt, die unserer Meinung nach zu den besten gehören, die Österreich zu bieten hat. Egal, ob du eine Route mit grandiosen Ausblicken suchst, eine echte Herausforderung oder etwas, das sich ideal als Einstieg in die Welt der Klettersteige eignet – in dieser Auswahl findest du bestimmt deinen Favoriten.
1. Intersport Klettersteig (Dachsteingebirge)
Schwierigkeit: C/D
Kommen wir gleich zur Sache: Wenn du einen Klettersteig suchst, der Adrenalin, grandiose Ausblicke und ein unvergessliches Erlebnis verbindet, wird dich der Intersport Klettersteig nicht enttäuschen. Er liegt in der Region Ramsau am Dachstein und gehört zu den meistbesuchten Klettersteigen Österreichs.
Das absolute Highlight dieser Route ist ohne Zweifel die ikonische Hängebrücke – fast 40 Meter lang, und unter dir: nichts als Leere. Sie verbindet zwei Felswände miteinander, und am Ende führt der Steig weiter bis zum Gipfel des Großen Donnerkogel (2 054 m ü. A.). Dieses Adrenalinerlebnis lässt sich zwar umgehen – aber wer würde sich freiwillig so einen Moment entgehen lassen? 🙂
Am einfachsten erreichst du den Einstieg mit der Gosaukammbahn – von der Bergstation dauert der Zustieg zur Ferrata etwa 20 Minuten. Wer auf die Seilbahn verzichtet, muss allerdings mit über einer Stunde Aufstieg zu Fuß rechnen. Der Abstieg erfolgt über den markierten Weg Nr. 628 und dauert rund 1,5 Stunden – stellenweise ist er versichert, aber durch Schuttpassagen teilweise unangenehm und rutschig.
2. Laserer Alpin Klettersteig (Gosausee)
Schwierigkeit: B/C
Dieser kurze, aber außergewöhnliche Klettersteig liegt direkt am Vorderen Gosausee, nur wenige Meter vom Einstieg der Gosaukammbahn entfernt – jener Seilbahn, die dich zum Start des bereits erwähnten Intersport Klettersteigs bringt. Er ist eine ideale Ergänzung vor oder nach einer anspruchsvolleren Tour – ideal zum Aufwärmen oder um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
Die Route verläuft direkt über dem türkisfarbenen Wasser des Sees und verbindet eindrucksvolle Ausblicke mit Kletterfreude und Adrenalin. Sie startet nur wenige Meter über der Wasseroberfläche und führt über technisch reizvolle Passagen bis zu einer kurzen Seilbrücke – ein spannendes Finale, das diesen Klettersteig perfekt abrundet.
Obwohl er nur 120 Meter lang ist, kann der Steig mit seinem abwechslungsreichen Gelände und einigen kräftigen C-Passagen durchaus fordern. Der Zustieg ist unkompliziert – ein kurzer Spaziergang am See entlang von der Seilbahnstation genügt. Der Abstieg erfolgt über gut markierte Wege zurück zum Gosausee.
3. Hans von Haidsteig (Raxalpe, Niederösterreich)
Schwierigkeit: C/D
Der Klettersteig Hans von Haidsteig führt auf den Gipfel der Preiner Wand (1.783 m ü. A.) und zählt zu den Klassikern in Niederösterreich. Er liegt im Rax-Gebirge, einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer und Bergfreunde aus Wien und Umgebung. Die Route ist abwechslungsreich und kombiniert Kletterstellen, Leitern, enge Felsschluchten und einfache Quergänge. Es handelt sich zwar nicht um eine extrem technische Ferrata, doch ihre Länge und der Wechsel zwischen Kletter- und Gehpassagen machen sie zu einer echten Ganztagestour.
Der schönste Abschnitt der Route ist ein schmaler Felsschlitz sowie der Vorbeigang an einer hölzernen Madonna mit herrlichem Blick ins Tal. Bei nassem Fels können einige Passagen deutlich anspruchsvoller werden – besonders der Abstieg über den Holzknechtsteig, der über schottriges Gelände führt.
Der Zustieg dauert etwa 1,5 Stunden vom Parkplatz Griesleitenhof nahe dem Ort Prein an der Rax. Der Abstieg erfolgt über einen markierten Wanderweg zurück ins Tal.

4. Kaiser Franz Joseph Klettersteig (Hochschwabgruppe)
Schwierigkeit: D
Dieser lange und luftige Klettersteig erhebt sich über dem Leopoldsteinersee in der Nähe von Eisenerz und führt auf den Gipfel des Hochblaser (1.771 m ü. A.). Mit seinen traumhaften Ausblicken, ausgesetzten Passagen und einem Höhenunterschied von insgesamt 770 Metern zählt er zu den schönsten Klettersteigen Österreichs.
Die Route ist nach Süden ausgerichtet – also zur Sonnenseite –, was bedeutet, dass der Aufstieg in den Sommermonaten ziemlich heiß werden kann. Vergiss daher nicht, ausreichend Wasser mitzunehmen. Der Klettersteig ist in vier Hauptabschnitte unterteilt, jeweils mit Ausstiegsmöglichkeiten. Dennoch empfehlen wir, die komplette Tour bis zur ikonischen doppelten Seilbrücke am Ende zu gehen. Die schwierigste Passage (D) wartet gleich zu Beginn – also teile dir deine Kräfte klug ein.
Der gesamte Aufstieg dauert etwa 4 Stunden, der Abstieg über den steilen Wanderweg rund 2 Stunden. Der Zustieg vom Parkplatz am See dauert ca. 15–20 Minuten über den markierten Weg Nr. 822. Bei Erschöpfung empfiehlt sich als Alternative ein etwas leichterer Abstieg vom Gipfel des Hochblaser.
5. Tristans Kirchbogensteig (Hochschwab)
Schwierigkeit: C
Wir bleiben noch ein wenig im Hochschwab-Gebiet. Der Klettersteig Tristans Kirchbogensteig befindet sich in der Region Spielmäuer, nahe Mariazell und ist Teil des örtlichen Kletterparks. Er führt auf den Gipfel der Spielmäuer (1.360 m ü. A.) und zählt zu den neueren, aber sehr beliebten Routen. Besonders eindrucksvoll sind die schönen Ausblicke – und vor allem der einzigartige Durchstieg durch einen Höhlenschlitz.
Die Route beginnt eher moderat, doch im weiteren Verlauf erwarten dich mehrere C-Passagen und ausgesetzte Abschnitte, die durchaus herausfordernd sein können. Der Übergang über eine Seilbrücke sowie das Klettern im Inneren einer Felshöhle machen diesen Klettersteig zu einem echten Erlebnis. Dank der guten Absicherung ist er auch für leicht Fortgeschrittene gut geeignet.
Der Zustieg dauert etwa 40–45 Minuten vom Parkplatz bei der Ortschaft Wegscheid. Der Abstieg führt auf einem bequemen Weg rund um das bekannte Felsgebilde Teufelsbrücke zurück ins Tal.

6. Drachenwand Klettersteig (Salzkammergut)
Schwierigkeit: C (Variante C/D)
Die Drachenwand zählt zu den fotogensten Klettersteigen in Österreich. Sie führt auf den gleichnamigen Gipfel (1.060 m ü. A.) und bietet atemberaubende Ausblicke auf den Mondsee, der während des Großteils des Aufstiegs direkt unter dir liegt. Die Route ist technisch nicht extrem anspruchsvoll, dafür aber sehr ausgesetzt – besonders im Bereich der ikonischen Seilbrücke.
Der Klettersteig ist gut gesichert, bietet mehrere Ruhepunkte und verfügt über eine Variante mit dem Schwierigkeitsgrad C/D. Der Abstieg hingegen gehört zu den technisch anspruchsvolleren: Er ist steil, verläuft über Schluchten und kann bei Erschöpfung oder schlechter Sicht gefährlich werden. In der Vergangenheit kam es dort leider auch zu tödlichen Unfällen.
Der Zustieg vom Parkplatz bei der Ortschaft Sankt Lorenz dauert etwa 30 Minuten. Für den Aufstieg solltest du rund 2 Stunden einplanen, der Abstieg nimmt etwa 1,5 Stunden in Anspruch. Wir empfehlen, die Tour möglichst früh am Morgen zu starten – sowohl aus Sicherheitsgründen als auch, um dem großen Besucherandrang zu entgehen.
7. Priel Klettersteig (Totes Gebirge)
Schwierigkeit: D
Der längste Klettersteig Österreichs mit über 2.100 Metern Stahlseil führt dich auf den höchsten Gipfel des Toten Gebirges – den Großen Priel (2.515 m ü. A.). Entstanden ist er durch die Verbindung dreier Routen und bietet eine ordentliche Portion Höhenmeter und Adrenalin. Der Einstieg liegt unweit der Prielschutzhaus-Hütte, die du nach etwa 2 bis 2,5 Stunden Aufstieg vom Parkplatz in Hinterstoder erreichst.
Der Klettersteig kombiniert steile Wände, Leitern, Trittbügel und luftige Querungen mit grandiosen Ausblicken. Die Durchsteigung dauert etwa 4 Stunden und fordert vor allem deine Ausdauer. Der Abstieg führt über die Brotfallscharte, teilweise auch über Schneefelder – Steigeisen können hier sehr hilfreich sein. Die Rückkehr zur Hütte dauert circa 2,5 Stunden. Wir empfehlen, auf dem Prielschutzhaus zu übernachten und frühmorgens zu starten. Dieser Klettersteig zählt zu den echten Herausforderungen nicht nur im Toten Gebirge, sondern in ganz Österreich.
8. Attersee Klettersteig (Mahdlgupf, Salzkammergut-Berge)
Schwierigkeit: D/E
Ein langer und anspruchsvoller Klettersteig führt auf den Gipfel des Mahdlgupf (1.261 m ü. A.) direkt oberhalb des Attersees. Dich erwarten über 1.200 Meter Stahlseil, eine herausfordernde Höhendifferenz von 600 Metern und traumhafte Ausblicke auf den türkisfarbenen See. Die Route beginnt mit einem markanten Überhang (Schwierigkeitsgrad D/E) und verläuft weiter über steile Wände, luftige Passagen sowie weniger anspruchsvolle Abschnitte über einen bewaldeten Kamm.
Der Klettersteig startet in Weißenbach am Attersee und folgt dem markierten Nikoloweg. Nach Regenfällen kann die Route stellenweise rutschig sein, und in einigen Jahren gab es Änderungen – der neue Einstieg ist zwar anspruchsvoller, aber dafür sicherer. Der Steig ist erfahrenen und gut trainierten Kletterern vorbehalten, da der Anfang sowohl Kraft als auch mentale Stärke fordert. Die Ferrata ist saisonal vom 1. November bis 31. März gesperrt. Bei Unsicherheiten empfehlen wir, die aktuellen Informationen auf klettern-attersee.at zu prüfen.
Der Abstieg führt über den Schoberstein und zurück nach Weißenbach auf einem markierten Wanderweg. Das Wetter kann wechselhaft sein – nimm genügend Flüssigkeit mit und sei auf einen langen Aufstieg vorbereitet!
9. Loser Panorama Klettersteig “Sisi” (Totes Gebirge)
Schwierigkeit: D (einige Passagen fühlen sich sogar wie D/E an)
Wir kehren zurück ins Totes Gebirge – diesmal zu einer Ferrata, die nicht nur mit atemberaubenden Ausblicken auf den Dachstein und den Altausseer See beeindruckt, sondern auch ordentlich Kraft und Ausdauer verlangt. Der Loser Panorama Klettersteig, auch bekannt als „Sisi“, ist ein sportlicher Klettersteig, der gezielt als Adrenalin-Herausforderung konzipiert wurde. Er verläuft nahezu senkrecht entlang einer Wand, die dramatisch über der Panoramastraße aufragt. Bereits die ersten Meter stellen deine Vorbereitung auf die Probe. Wenn dir der Einstieg nicht liegt, solltest du besser umkehren – die Herausforderungen werden noch größer.
Der Großteil der Route besteht aus Kletterpassagen direkt am Fels. Künstliche Tritte sind selten, und durch die große Beliebtheit ist der Fels an vielen Stellen bereits stark abgenutzt. Manchmal musst du dich gegen das Seil stemmen und gelegentlich mit starker Exposition rechnen. Die letzten Meter führen dich bis zum Gipfel des Loser (1.837 m), wo du entweder dem Grat weiter folgen oder dich auf der Loserhütte stärken kannst.
Zur Ferrata gelangst du entweder über die kostenpflichtige Zufahrtsstraße (Parkplatz bei Kehre 11) oder du verlängerst den Zustieg zu Fuß von der Blaa Alm aus. Die „Sisi“-Ferrata ist ausschließlich für erfahrene, körperlich fitte Bergsteiger mit starken Nerven und kräftigem Griff geeignet.

10. Postalmklamm Klettersteig (Salzkammergut)
Schwierigkeit: C Var. D (mit F-Variante)
Mittelschwer
Zum Schluss haben wir uns ein echtes Highlight aufgehoben. Der Postalmklamm Klettersteig zählt zu den beliebtesten Ferraten in Österreich – und das aus gutem Grund. Er führt durch eine wilde Schlucht unweit von Salzburg, wo Hängebrücken, Bänder, technische Passagen und sogar ein überraschender Sprung über einen Bach auf dich warten. Die Route ist abwechslungsreich und macht Spaß, kann aber auch fordernd sein – besonders wenn du die anspruchsvollere Variante wählst.
Wer auf einen kräftigen Kraftakt steht, kann den Überhang an der Gamsleckenwand mit einem Abschnitt der Schwierigkeit F ausprobieren. Dieser Teil ist jedoch optional und lässt sich umgehen, sodass auch weniger erfahrene Kletterer die Ferrata genießen können, wenn sie den leichteren Querweg mit Schwierigkeit D wählen. Ein weiterer Vorteil: Der Aufstieg verläuft größtenteils im Schatten und entlang eines Baches, was selbst an heißen Tagen für angenehme Erfrischung sorgt. Auf dem Rückweg kannst du dich an der Schnitzhofalm stärken und dann gemütlich auf einem Waldweg zurück zum Parkplatz absteigen.
Das ist unsere persönliche Auswahl der schönsten Klettersteige in Österreich, die uns besonders im Gedächtnis geblieben sind. Wir sind alle selbst gegangen und können sie mit gutem Gewissen zu unseren Favoriten zählen. Österreich ist aber ein großes Land voller toller Klettersteige – diese Liste ist also längst nicht komplett. Wenn ihr auf Routen stoßt, die euch den Atem rauben, freuen wir uns, wenn ihr sie mit uns in den Kommentaren teilt!